Nach einer Woche des Schweigens wurde das mutmaßliche Misshandlungssopfer des Rammstein-Konzerts von der litauischen Polizei befragt. Die 24-jährige Rammstein-Fan Shelby Lynn aus Nordirland erhob vor knapp einer Woche schwere Vorwürfe gegen die Band um Frontman Till Lindemann (60). Es geht um angebliche Vorfälle, die sich auf einer Backstage-Party der Rocker während des Konzerts am vergangenen Montag in Vilnius, der Hauptstadt Litauens, ereignet haben sollen. Lynn behauptete, dass ihr K.-o.-Tropfen verabreicht und sie misshandelt wurde. In den sozialen Medien veröffentlichte sie ein Foto eines tiefblauen Hämatoms an ihrem Körper.
Inzwischen stellte Lynn in einem Posting am Montagabend klar: „Till hat mich NICHT angefasst. Er hat akzeptiert, dass ich keinen Sex mit ihm wollte. Ich habe nie behauptet, dass er mich vergewaltigt hat.“ Gestern Abend teilte Lynn über ihren Twitter-Account mit, dass sie von der litauischen Polizei befragt wurde. Die Polizei bestätigte gegenüber BILD: „Ja, sie hat eine Aussage gemacht.“
Lynn schrieb auf Twitter: „Ich habe gerade fast fünf Stunden in einem Video-Telefonat mit der litauischen Polizei verbracht. Sie haben endlich ein offizielles Statement von mir aufgenommen und mir eine Aktennummer gegeben. Ich bin unglaublich enttäuscht von der Art und Weise, wie die Profis mit dieser Angelegenheit umgegangen sind.“
Rammstein dementierte die Vorwürfe. Die Band teilte am Sonntagabend auf Twitter mit: „Wir können ausschließen, dass sich in unserem Umfeld das, was behauptet wird, ereignet hat. Uns sind keine behördlichen Ermittlungen dazu bekannt.“
Die Polizei Vilnius teilte bereits am Dienstagmittag auf eine Anfrage von BILD mit: „Die Umstände der Anschuldigungen werden derzeit geklärt. Ob es zu strafrechtlichen Ermittlungen kommt oder nicht, wird erst nächste Woche entschieden.“ Auf eine Anfrage von BILD wollte sich Shelby Lynn nicht äußern.