Eine sensationelle Wendung ereignete sich im Rufmord-Prozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump (77). Donald Trump wurde dazu verurteilt, der Journalistin E. Jean Carroll (80) eine Rekordsumme von 83,3 Millionen US-Dollar (rund 77 Millionen Euro) als Schadensersatz zu zahlen. Dies markiert das zweite Mal, dass Carroll erfolgreich gegen Trump wegen Verleumdung geklagt hat.
Bereits im Mai 2023 hatte eine Geschworenjury im ersten Prozess festgestellt, dass Trump Carroll im Jahr 1996 in der Umkleide-Kabine eines New Yorker Nobelkaufhauses angegriffen, sexuell missbraucht und später verleumdet hatte. Trump hatte Carroll wiederholt als Lügnerin bezeichnet und behauptet, sie nicht zu kennen. Damals wurde der Journalistin eine Entschädigung von fünf Millionen Dollar (etwa 4,65 Millionen Euro) zugesprochen.
Im zweiten Zivilprozess, in dem Carroll mehr als zehn Millionen US-Dollar wegen Verleumdung forderte, fiel die Entscheidung erneut zu ihren Gunsten, und Trump muss nun die Rekordsumme zahlen. Schon vor Beginn des zweiten Prozesses hatte Richter Lewis Kaplan entschieden, dass spätere Kommentare von Trump als verleumderisch einzustufen seien. Infolgedessen musste die Jury lediglich über die Höhe der Entschädigung entscheiden.
Die dreistündigen Beratungen der Jury im Zivilprozess endeten am Freitag mit der Festlegung der beeindruckenden Entschädigungssumme. Im zweiten Prozess war Trump persönlich mehrfach erschienen und hatte durch zahlreiche kommentierende Meinungsäußerungen für Aufsehen gesorgt. Der Richter drohte ihm zwischenzeitlich sogar mit Ausschluss aufgrund seiner störenden Einmischungen.